Vorwort


Warum schreibe ich dieses Buch?

 

Ich hatte einen Traum ...

 

Schreiben hat mir schon immer Freude bereitet. Bereits in der Schule hielt mich eine Lehrerin mit den Worten: „Du kannst zwischen den Zeilen lesen“, für talentiert. Seit dieser Zeit habe ich diesen Traum. Doch worüber schreiben? Warum jetzt? Der Grund ist eine einschneidende Veränderung in meinem Leben. Eine auf den ersten Blick schlechte und schmerzhafte Zeit erweist sich am Ende als das Beste, das mir passieren konnte. Ich musste erkennen, was wichtig ist im Leben: Gesundheit. Die Erfahrungen während dieser Zeit lieferten mir die Inhalte für dieses Buch.

 

Ich war erst 43 Jahre alt, als ich unter chronischen Gelenkschmerzen litt. Eine Fehlhaltung aus der Kindheit war jahrelang unerkannt geblieben und ursächlich daran schuld, dass meine Schmerzen schlimmer wurden und ich mich immer weniger bewegen konnte. Unter meiner eingeschränkten Beweglichkeit haben Arbeitsfähigkeit, Familienleben und Freizeit gelitten. Mehrfach verkantete sich das Ilio-Sakral-Gelenk und klemmte den Ischiasnerv ein. Die Folge war ein messerscharfer Schmerz und ein unbewegliches rechtes Bein, da der Nerv den Impuls nicht mehr an den Muskel weitergab. Die Lähmungserscheinungen verstärkten sich, bis ich vor 4-5 Jahren fast nicht mehr laufen konnte, dies führte bei mir zu Angst und Verzweiflung. Mehrere Arztwechsel brachten keine Besserung, stattdessen verschlechterte eine falsche Behandlung meinen Gesundheitszustand weiter, so dass aus anfänglich leichten Beschwerden eine Hüftarthrose der Schmerzstufe II wurde.

 

Was haben Bewegung, Ernährung und Lebensmittelzusatzstoffe miteinander zu tun? Alle haben ihren Anteil dazu beigetragen, meine gesundheitlichen Probleme zu lösen. Meine Genesung begann mit meinem neuen Arzt, der im März 2007 die richtige Diagnose stellte. Er ist Osteopath und hat sich auf Schmerztherapie spezialisiert. Seine individuelle Behandlung und die seiner Physiotherapeuten sowie tägliche Übungen und gelenkschonende Sportarten haben mir geholfen, eine Operation zu vermeiden und gesund zu werden. Seine Aussage, dass es noch nicht zu spät ist, motivierte mich. Ich war schon immer ein Mensch, der diszipliniert den Aufwand nicht scheute, sich selbst zu helfen. Meine Freundin Gisela hatte einmal zu mir gesagt: „Dir muss man nur einen Schubs geben, den Rest machst du dann ganz allein.“ So nutzte ich den „Schubs“, den mir mein Arzt gab, und machte mich voll Eifer an das Training. Nach ersten Erfolgen steigerte ich mich in eine richtige Euphorie hinein. Zehn Monate später war die Behandlung bei dem Arzt abgeschlossen, meine Körperhaltung korrigiert und die Muskulatur neu aufgebaut. Ich verspürte nur noch leichte Schmerzen.

 

Durch die Verbesserung meiner Beweglichkeit konnte ich mein gelenkschonendes Training intensivieren. Aber dies allein reichte nicht aus. Bei Gelenkschmerzen spielt auch das Gewicht eine große Rolle. Ich informierte mich im Internet über Ernährung, kaufte Bücher und wählte danach meine Nahrungsmittel bewusster aus. Auch auf die Nachteile von Lebensmittelzusatzstoffen wurde ich aufmerksam und achtete darauf sie zu vermeiden. Durch diese Ernährungsumstellung erreichte ich nicht nur meine Wunschfigur, sondern halte sie bis heute problemlos. Früher bekam ich immer wieder gesagt, dass Gewichtsprobleme eine genetische Veranlagung sind und in der Familie liegen. Oder das es normal ist, wenn sich die Figur mit dem Alter verschlechtert. Ich hatte es bereits akzeptiert, als ich feststellen musste, dass weder Gewicht noch Gesundheit eine Frage der Genetik und des Alters sind. Niemand wird mit zunehmendem Lebensalter automatisch dicker und unbeweglicher. Mein vorhergehendes Essverhalten, incl. Lebensmittelinhaltsstoffen und Vitaminen hatte mir nicht genutzt, sondern geschadet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Probleme auch daher kamen, dass ich den Versprechungen der Firmen in der Werbung geglaubt hatte. Fertigwürze, fettarm und Vitamine waren jahrelang meine Helfer und Begleiter in der Ernährung. Ohne sie geht es mir besser.

 

Zu Beginn der Behandlung hatte ich mit diesem Erfolg nicht gerechnet. Mein Ziel war es, die starken Schmerzen zu verringern. Durch die Veränderungen habe ich viel mehr erreicht. Mein Leben lang hatte ich Verdauungs- und Gewichtsprobleme, wog bereits 80 kg und hatte Kleidergröße 46. Heute bin ich schmerzfrei, gesund und schlank. Seit drei Jahren habe ich Größe 38 und fühle mich im Alter von 49 wohler und selbstbewusster, als jemals zuvor in meinem Leben. Komplimente aus meinem Freundeskreis und eine Ärztin, die meine Genesung und Gewichtsabnahme von 40 Pfund in meinem Alter nicht selbstverständlich fand, ermutigten mich dazu, meinen alten Traum zu verwirklichen und dieses Buch zu schreiben.

 

Ein weiterer Antrieb war, andere Menschen an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen und ihnen Anregungen zu geben, wie sie ihre Gesundheit und Ernährung verbessern können, damit sich ihr Leben ebenfalls zum Positiven verändern kann. Voller Elan ging ich an die Arbeit, bis eine Unterhaltung mit einer Schriftstellerin meinen Enthusiasmus dämpfte. Sie erteilte mir die Auskunft, dass ich es als Laie schwer haben würde, einen Verlag zu finden, da durch die frei verfügbaren Informationen im Internet nur noch Sachbücher von Experten gefragt wären. Nach dieser Aussage begann ich die Hintergründe, der von mir gemachten Erfahrungen, zu recherchieren. Ich las zahlreiche Bücher und Studien von Fachleuten im Internet, um zu belegen, warum falsche Ernährung und zugesetzte Stoffe in Lebensmitteln der Gesundheit schaden können. Die Ergebnisse, welche ich am Ende meiner Recherchen zusammengetragen habe, überraschten mich. Mit diesem Ausmaß hatte ich nicht gerechnet. Das Buch wurde immer umfangreicher und entfernte sich von meiner Grundidee, nur meine Genesungsgeschichte zu erzählen. Nachdem ich alle neugewonnenen Informationen niedergeschrieben hatte, ist ein völlig anderes Buch entstanden als ursprünglich geplant. Es ist wesentlich fachlicher geworden, als ich es zu Beginn beabsichtigt hatte. Ich habe bei meinen Recherchen zahllose medizinische Studien und Stellungnahmen des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) gelesen. Mein Ziel ist es, diese ohne Fachausdrücke zu benutzen, in einem eingängigen Deutsch zu erklären. Ich möchte interessierten Lesern mit meinem Buch ein leicht verständliches Nachschlagewerk liefern. Mein Originalrecherchematerial können Sie über zahlreiche Fußnoten nachlesen. Damit ich bei der Wiedergabe der medizinischen Inhalte als Laie keine Fehler mache, bat ich meine Heilpraktikerin und einen Arzt, diese zu überprüfen.

 

Ich unterhielt mich mit vielen Menschen über Essgewohnheiten und Lebensmittel und musste feststellen, dass eine Vielzahl von ihnen ebenfalls auf Zusatzstoffe im Essen empfindlich reagiert. Bei meinen Nachfragen stieß ich nicht nur auf Interesse. Ich bekam auch häufiger die Frage gestellt, ob ich überhaupt noch etwas essen könnte. - Ja ich kann. - Das Gegenteil ist der Fall. Ich esse bewusster. Gezielt ungesunde Nahrungsmittel vermeiden zu können, macht mich selbstbewusster. In der Zeit der Umstellung und Genesung habe ich mehr Sensibilität für meinen eigenen Körper und dem Umgang mit Essen entwickelt. So wie die Umwelt und ihre Verschmutzung unser Leben und Gesundheit beeinflussen, so ist es auch mit der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Die tägliche Essensaufnahme wirkt noch schneller und direkter auf den Körper. Den meisten Menschen, aber auch Ärzten und Heilpraktikern sind mögliche gesundheitliche Risiken von Herstellungsverfahren, technischen Hilfsstoffen und Lebensmittelzusatzstoffen kaum bekannt. Daran ist keineswegs Desinteresse schuld, sondern Zeitmangel, sich neben dem Beruf so intensiv mit diesen komplexen Themen auseinanderzusetzen, wie ich es in den vergangenen zwei bis drei Jahren getan habe.

 

Aber auch andere Menschen, welche schwere Erkrankungen überwunden haben und Bücher über ihre Erfahrungen schrieben, inspirierten mich, weiter zu schreiben. Sowohl Andrea Sixt nach ihrer Brustkrebsoperation, als auch Markus Holubek, der nach seiner Querschnittslähmung erneut laufen lernte, haben sich nie aufgegeben. Beide haben durch ihr positives Denken ihre Selbstheilungskräfte mobilisiert. Eine solch schwere Erkrankung wie diese Menschen hatte ich nicht. Meine Schmerzen infolge der Hüftarthrose und eines eingeklemmten Ischiasnerv möchte ich nicht mit der Todesangst einer Krebsdiagnose oder der Verzweiflung bei einer Querschnittslähmung vergleichen. Aber eingeschränkte Beweglichkeit erschwert viele alltägliche Arbeiten und beeinträchtigt das Leben. Ich möchte Ihnen mit diesem Buch Mut machen, nicht aufzugeben und Ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Nicht auf andere angewiesen zu sein und etwas aus eigener Kraft geleistet zu haben, macht selbstbewusst. Ich habe an mich geglaubt und mit Hilfe meines Arztes meine Selbstheilungskräfte mobilisiert, um gesund zu werden. Nutzen Sie die Informationen aus diesem Buch, um Ihren individuellen Weg zur Genesung zu finden. Helfen auch Sie sich selbst, es lohnt sich.

 

 

 

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